Mehr als nur ein Pitch Deck: Wie man dauerhafte Beziehungen zu Investor:innen aufbaut

Mehr als nur ein Pitch Deck: Wie man dauerhafte Beziehungen zu Investor:innen aufbaut
Im Startup-Umfeld gelten Pitch Decks zurecht als zentrales Werkzeug zur Kapitalbeschaffung. Doch während ein überzeugendes Deck ohne Zweifel wichtig ist, verstehen erfolgreiche Gründer:innen, dass nachhaltige Beziehungen zu Investor:innen auf deutlich mehr basieren als auf gut gestalteten Folien und Finanzprojektionen.

Der wahre Wert liegt nicht nur im Einwerben von Kapital, sondern im Aufbau strategischer Partnerschaften – Beziehungen, die auf Vertrauen, Transparenz und langfristiger Übereinstimmung basieren. Eine starke Investorenbeziehung kann zur Basis für weit mehr als nur eine Finanzierung werden.

Beziehung statt Transaktion
Investor:innen als Partner:innen – und nicht nur als Kapitalgeber:innen – zu betrachten, ist ein grundlegender Perspektivwechsel, der viele erfolgreiche Gründer:innen vereint. Wer Fundraising nicht als einmaligen Vorgang, sondern als Beginn einer professionellen Beziehung sieht, schafft die Voraussetzung für langfristige Zusammenarbeit.

Dieser Prozess beginnt noch vor dem ersten Meeting. Informieren Sie sich über die Investor:innen, die Sie ansprechen: Welche Investments haben sie bereits getätigt? Was ist ihre Investmentstrategie? In welchen Branchen sind sie aktiv? Wer auf vergangene Beteiligungen oder öffentliche Aussagen Bezug nimmt, zeigt Vorbereitung und strategisches Denken. Investor:innen suchen – ebenso wie Gründer:innen – gezielt nach passenden Partner:innen.

Kommunikation schafft Vertrauen
Ein häufiger Fehler nach dem Pitch: Funkstille. Ganz gleich, ob die Antwort „Ja“, „Nein“ oder „Vielleicht“ lautete – die Art und Qualität der Kommunikation prägt die weitere Beziehung maßgeblich.

Gerade aktive Investor:innen schätzen regelmäßige, strukturierte Updates – auch informeller Art. Monatliche oder quartalsweise Berichte mit relevanten Kennzahlen, Erfolgen, Herausforderungen, Meilensteinen und konkreten Anliegen zeigen Professionalität. Selbst Investor:innen, die anfangs nicht investieren, bleiben oft interessiert, wenn sie kontinuierlichen Fortschritt sehen.

Starke Kommunikation signalisiert: „Wir haben das Geschäft im Griff.“ Sie schafft Vertrauen – und Gründe, langfristig an das Unternehmen zu glauben.

Geteilte Werte schaffen langfristige Übereinstimmung
Jede Beziehung zwischen Investor:in und Gründer:in basiert auf einem gewissen Maß an Werte- oder Visionsübereinstimmung. Gründer:innen, die diese Passung früh prüfen, haben bessere Chancen, belastbare Partnerschaften zu entwickeln – auch in schwierigen Phasen.

Stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Versteht der oder die potenzielle Investor:in das Problem, das ich lösen will?
  • Passen sein oder ihre Werte und Vorstellungen zu unserer Unternehmenskultur?
  • Bringt er oder sie einen strategischen Mehrwert über das Kapital hinaus?

Denn: Kapital ist heute relativ leicht verfügbar – echte Partnerschaften hingegen sind selten. Wer seine Investor:innen bewusst auswählt, vermeidet spätere Konflikte, etwa in Bezug auf Exit-Erwartungen, Board-Strukturen oder operative Prioritäten.

Verbindlichkeit zeigen
Nichts festigt eine Beziehung so sehr wie das Einhalten von Zusagen. Wenn Sie im Rahmen von Funding-Gesprächen Meilensteine wie Produkt-Launches, Markteintritte oder Umsatzziele genannt haben, sorgen Sie für Feedback und Nachverfolgung.

Natürlich läuft nicht immer alles nach Plan. Das ist kein Beinbruch – sofern offen damit umgegangen wird, es sofort adressiert und angepasst wird. Investor:innen wissen: Die Realität holt jede Planung ein. Anpassungsfähigkeit und Umsetzungsstärke sind für sie oft wichtiger als reine Zielerreichung.

Engagement beginnt vor dem Fundraising
Die besten Investorenbeziehungen entstehen lange vor der eigentlichen Finanzierungsrunde. Vorausschauende Gründer:innen informieren gezielt, holen gelegentlich Feedback ein und bauen organisch Beziehungen auf. Das schafft Vertrauen – ohne den Druck eines unmittelbaren Abschlusses.

Viele Investor:innen beobachten Unternehmen über Monate oder Jahre, bevor sie investieren. Wer früh präsent ist, steigert die Chance, im entscheidenden Moment qualifiziertes und strategisch passendes Kapital zu sichern.

Fazit
Die Kapitalaufnahme beginnt mit einem Pitch Deck – doch sie endet nicht dort. Wer auf langfristige, belastbare Beziehungen mit Investor:innen setzt, braucht klare Kommunikation, gemeinsame Werte und verlässliche Umsetzung. Gründer:innen, die dies verinnerlichen, bauen nicht nur Unternehmen – sie bauen echte Partnerschaften.

Artikel verfasst von:

Sophie Scharl, BA

Sophie Scharl leitet die Performance Marketing Abteilung der MAD Nice Agency und ist Shareholderin der NDA Holding GmbH. Sie ist seit 2014 im Online Marketing Bereich tätig und beschäftigt sich laufend mit den neuesten Entwicklungen und Trends.
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