Die Skalierung eines Startups ist eine der spannendsten – und zugleich komplexesten – Phasen der unternehmerischen Reise. Es ist der Moment, in dem eine validierte Idee zu einem wachstumsstarken Unternehmen wird (hoffentlich), und in dem frühe Traktion in nachhaltige Expansion übergehen muss. Auch wenn Produkt-Markt-Fit, operative Effizienz und Kundengewinnung zentrale Bestandteile der Skalierung sind, spielt ein Faktor eine besonders entscheidende Rolle: die Investor:innen.
Ein Perspektivwechsel ist hier essentiell: Investor:innen sind mehr als nur Kapitalgeber:innen. Sie bieten Orientierung, Branchenzugang und strategische Unterstützung – unabhängig davon, ob sie aktiv Kapital bereitstellen oder in Form von Work-for-Equity beitragen. Wer diese Beziehungen während der Skalierungsphase effektiv nutzt, kann den langfristigen Erfolg seines Unternehmens maßgeblich beeinflussen.
1. Verstehen, was Skalierung wirklich bedeutet
Bevor man betrachtet, wie Investor:innen die Skalierung unterstützen können, sollte man klären, was „Skalierung“ überhaupt bedeutet. Die Begriffe Wachstum und Skalierung werden oft synonym verwendet, sind jedoch nicht identisch.
Skalierung erfordert Infrastruktur, Talente und Systeme, die Wachstum ermöglichen, ohne Qualität oder Kontrolle zu gefährden – hier kommen erfahrene Investor:innen ins Spiel.
2. Investor:innen mit Skalierungserfahrung wählen
Startups in der Skalierungsphase profitieren besonders von Investor:innen, die bereits Unternehmen in vergleichbaren Wachstumsphasen begleitet haben – idealerweise innerhalb derselben Branche oder eines verwandten Marktes.
Solche Investor:innen können helfen:
Darüber hinaus schaffen sie Vertrauen bei künftigen Investor:innen, Geschäftspartner:innen und Schlüsselpersonen im Unternehmen – ein wertvoller Hebel für das Wachstum.
3. Skalierungsstrategie frühzeitig abstimmen
Sobald Kapital gesichert ist, sollte eine enge strategische Abstimmung mit den Investor:innen erfolgen. Diese sollte Folgendes umfassen:
Diese Abstimmung schafft Klarheit, Vertrauen und strategische Kohärenz – entscheidende Voraussetzungen für eine belastbare Investorenbeziehung.
4. Netzwerke der Investor:innen nutzen
Einer der am meisten unterschätzten Hebel für Skalierung ist das Netzwerk Ihrer Investor:innen. Diese haben oft zahlreiche Startups begleitet, wissen, was funktioniert – und kennen die richtigen Personen.
Möglichkeiten, diesen Wert aktiv zu nutzen:
Gründer:innen, die diesen Support aktiv einfordern, skalieren in der Regel schneller und mit weniger Fehlern.
5. Investor:innen helfen bei operativer Skalierung
Skalierung bringt oft Schwachstellen in internen Strukturen ans Licht – sei es im Controlling, in der HR oder beim Reporting. Was im Frühstadium funktioniert hat, genügt häufig nicht mehr für den nächsten Schritt.
Erfahrene Investor:innen können unterstützen bei:
Sie haben vergleichbare Herausforderungen bereits gesehen – ihre Erfahrung macht Wachstum nicht nur schneller, sondern auch robuster.
6. Transparente Kommunikation pflegen
Skalierung ist mit Unsicherheiten verbunden. Manche Maßnahmen funktionieren, andere nicht. Investor:innen erwarten keine Perfektion – aber Transparenz.
Strukturierte, regelmäßige Updates (monatlich oder quartalsweise) mit Kennzahlen, Erfolgen, Learnings und Herausforderungen sind essenziell. Sie zeigen Kontrolle, schaffen Vertrauen – und helfen dabei, bestehende Investor:innen für weitere Runden zu aktivieren.
7. Nächste Finanzierungsrunde strategisch planen
Skalierung braucht Kapital – oft mehr, als in der ersten Runde eingeplant wurde. Ab der ersten Serie baut jede Runde auf den Fortschritten der vorherigen auf.
Mit aktiven Investor:innen lassen sich frühzeitig folgende Themen abstimmen:
Gut abgestimmte Investor:innen beschleunigen den Fundraising-Prozess spürbar – und erleichtern den Zugang zu starken Co-Investor:innen.
Fazit
Skalierung mit Investor:innen bedeutet mehr als Kapitalaufnahme. Es geht um den Aufbau strategischer Partnerschaften, die neue Märkte öffnen, kritische Talente anziehen und ein Startup durch die Wachstumsphasen tragen.
Wer Investor:innen als Sparringspartner:innen versteht – nicht nur als Finanzquelle –, schafft die Basis für nachhaltigen unternehmerischen Erfolg.