In der frühen Phase eines Unternehmens ist kaum ein Werkzeug so entscheidend – und so richtungsweisend – wie das Pitch Deck. Ob ein Startup gerade seine erste Finanzierungsrunde anstrebt oder einen wichtigen Wachstumsschritt vorbereitet: Das Pitch Deck ist oft der erste ernsthafte Eindruck, den potenzielle Investoren vom Unternehmen gewinnen.
Und in einem Ökosystem, in dem der Wettbewerb um Kapital intensiver denn je ist, ist eine mittelmäßige Präsentation eine verpasste Chance.
Ein Pitch Deck soll nicht direkt zu einer Investitionsentscheidung führen. Vielmehr verfolgt es ein strategisches Ziel: Interesse wecken, ein Gespräch ermöglichen und sowohl den Mehrwert des Unternehmens als auch die Kompetenz des Gründerteams überzeugend darstellen. Es ist im Kern eine kuratierte Geschichte – eine, die ein Problem klar definiert, eine Lösung präsentiert und erste Erfolgssignale sichtbar macht. Gelingt dies, ist der Weg zu tiefergehenden Gesprächen und Due Diligence geebnet.
Der Aufbau eines wirkungsvollen Pitch Decks
Kein Startup ist identisch, doch erfolgreiche Decks folgen meist einer klaren, bewährten Struktur. Investoren können Ideen besser einschätzen, wenn diese strukturiert und nachvollziehbar präsentiert werden.
Ein wirkungsvolles Pitch Deck umfasst in der Regel 12 bis 15 Folien und folgende Inhalte:
1. Einleitung & Vision
Wer seid ihr, und welches Problem wollt ihr lösen? Warum existiert euer Unternehmen überhaupt? Authentizität ist entscheidend.
2. Das Problem
Beschreibt reale, validierte Herausforderungen im Markt – keine theoretischen Ineffizienzen. Wer leidet konkret unter diesem Problem?
3. Die Lösung
Stellt euer Produkt oder eure Dienstleistung als klare Antwort auf das genannte Problem vor. Was sind eure USPs? Welchen messbaren Nutzen stiftet ihr?
4. Marktchance
Belegt das Marktpotenzial mit relevanten, verlässlichen Daten. Ist der Markt groß und wachsend? Zahlen statt Visionen.
5. Produktübersicht
Zeigt die Funktionalität und den Entwicklungsstand eures Produkts – sei es per Screenshot, Demo oder Visualisierung. Verständlichkeit steht vor technischer Tiefe.
6. Geschäftsmodell
Wie verdient ihr Geld? Zeigt, dass ihr eure Unit Economics, Preisstrategie und Kundenverhalten versteht. Ein realistisches Modell ist unerlässlich.
7. Traktion & Proof of Concept
Was habt ihr bisher erreicht? Erste Umsätze, Nutzerzahlen, Partnerschaften, Pilotprojekte oder Medienberichte – alles zählt, wenn es gut kontextualisiert ist.
8. Go-to-Market-Strategie
Wie kommt ihr zu euren ersten Kunden? Welche Kanäle nutzt ihr? Wie plant ihr Wachstum? Zeigt konkrete Maßnahmen und Zahlen.
9. Wettbewerbssituation
Wer sind eure Mitbewerber? Welche Alternativen gibt es? Positioniert euch offen und differenziert – technologische Vorteile, Kostenstruktur, Zugang oder Umsetzung.
10. Team
Wer steht hinter dem Projekt? Welche Qualifikationen und Erfahrungen bringt ihr mit? Ein starkes Team ist für viele Investoren entscheidend.
11. Finanzkennzahlen & Prognosen
Auch wenn frühe Zahlen unsicher sind: Plausible Planungen schaffen Vertrauen. Zeigt Umsatzerwartungen, Kosten, Runway und zugrundeliegende Annahmen.
12. Kapitalbedarf & Verwendung
Wie viel Kapital sucht ihr? Wofür soll es verwendet werden? Welche Meilensteine wollt ihr damit erreichen? Diese Folie muss zu eurer Gesamtstrategie passen.
Fazit
Ein Pitch Deck ist mehr als eine Präsentation – es ist das strategische Schaufenster eures Unternehmens. In zwölf präzisen Folien müssen Vision, Team, Marktpotenzial und Fortschritt überzeugend vermittelt werden. Es muss die wichtigste Frage eines Investors beantworten: Warum gerade ihr – und warum jetzt?
Richtig aufgebaut, öffnet ein Pitch Deck Türen – nicht nur zu Kapital, sondern zu echten Partnerschaften.
